Fachtagung “Effizienzsteigerung durch Precision Farming im Ackerbau”
Es ist wieder so weit, die Düngesaison hat längst begonnen, der Pflanzenschutz läuft auf Hochtouren und die Maisaussaat steht vor der Tür. Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Österreich und Deutschland bereiteten sich heuer intensiv auf die Frühjahrssaison vor und besuchten die Fachtagung Effizienzsteigerung durch Precision Farming im Ackerbau”, eine Kooperationsveranstaltung von Farmdok, Saatbau Linz, LAT Nitrogen, Hammerschmied und Innovation Farm.

„Hochkonzentriert und präzise am Feld arbeiten!“
Technische Voraussetzung für den Einstieg in die teilflächenspezifische Bewirtschaftung (Variable Rate Control) ist ein Lenksystem, das eine exakte Positionierung am Feld ermöglicht. Bei der Neuanschaffung von Traktoren ist daher die werksseitige Ausrüstung ein Thema. Aber auch ältere Bestandsmaschinen sind kein Hindernis für Precision Farming. Auch mit kostengünstigen Nachrüstlösungen kann das Potenzial von Precision Farming ausgeschöpft werden. Durch die Reduzierung von Überlappungen kann eine Kraftstoffeinsparung von 10-15% erreicht werden. Darüber hinaus erhöht das Lenksystem den Komfort und ermöglicht hochkonzentriertes, präzises Arbeiten über den gesamten Arbeitstag.
“Maissaat optimal verteilt!”
Albert Müllner von Saatbau Linz gibt bei der Fachtagung tiefe Einblicke in die agronomischen Hintergründe der optimalen Verteilung von Maissaatgut am Feld und erklärt, wie dieses Know-how in der landwirtschaftlichen Praxis umgesetzt wird. Je inhomogener die Verhältnisse auf dem Feld sind, desto größer ist das Potenzial der variablen Maisaussaat. Im Zuge des Klimawandels kommt der Wasserversorgung eine große Bedeutung zu. Mehrjährige Versuche zeigen, dass unter geeigneten Rahmenbedingungen die Variation der Maissaatstärke in der Praxis einen Unterschied von 10-12% Mehrertrag ausmachen kann.
„Düngung am ökonomischen Optimum!“
Franz Heinzlmaier von LAT Nitrogen Austria erklärt, dass bei einer Düngung am ökonomischen Optimum nicht unbedingt das Ertragsmaximum erreicht wird. Durch eine gezielte Variation der Düngermengen, abgestimmt auf die einzelnen Zonen, werden die Bestände homogenisiert und das Qualitätsziel erreicht. Durch die Vermeidung einer unausgeglichenen Düngebilanz ergibt sich in der Praxis ein Einsparpotenzial von 10 bis 20 kg Stickstoff pro Hektar.
„Bereit, das auf den Boden zu bringen?“
Farmdok bietet mit dem Funktionsmodul Applikationskarten eine maßgeschneiderte Lösung, mit der dieses Fachwissen auch in die Praxis umgesetzt werden kann. Andreas Prankl, Geschäftsführer der Farmdok GmbH, zeigt, wie Applikationskarten erstellt werden und welche Möglichkeiten es gibt, diese Steuerungsinformationen auf die Maschine zu bringen. Die Vorbereitung vor der Saison ist vor allem für Neueinsteiger ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Georg Ramharter von Josephinum Research gibt umfangreiche Praxistipps zu den einzelnen Traktor-Geräte-Kombinationen und ISOBUS-Terminals der verschiedenen Hersteller. Die Teilnehmer hatten heuer die Möglichkeit, 5 verschiedene Traktormarken, Display und Gerätekombinationen zu testen und sich zu informieren.
Die Teilnehmer hatten die unterschiedlichsten Beweggründe für die Teilnahme an der Fachtagung. Unter den Teilnehmern waren Einsteiger, die sich über Voraussetzungen und Möglichkeiten informieren wollten, genauso wie Profis und Praktiker, die Sparring- und Diskussionspartner zum Austausch für ihre betriebliche Umsetzung suchten. Gemeinsam war den Teilnehmern das große fachliche Interesse und eine gewisse Aufbruchstimmung, Potenziale in der Praxis auf den eigenen Feldern und denen der Kunden zu heben.
