Rapsdüngung – Der frühe Vogel fängt den Wurm
Winterraps zählt nicht umsonst zu den Spezialkulturen – neben einem frühen Anbautermin (Mitte bis Ende August), muss beim Raps auch auf eine gute Vorwinterentwicklung geachtet werden. Da die Pflanzen schon im Herbst die Knospen für Seitentriebe anlegen, ist eine gute Nährstoffversorgung besonders ertragswirksam.
Allgemein
Zuerst sollte man die Andüngung beim Raps allerdings ca. bis zum 4 – Blattstadium (BBCH 14) hinauszögern, um eine gute Wurzelentwicklung zu erreichen, was bei einem Pfahlwurzelsystem besonders wichtig ist. Erst danach sollten die Pflanzen mit Stickstoff, Phosphor, Kali und auch mit Schwefel gedüngt werden. Bei 4 t/ha Ertrag entzieht die Pflanze dem Boden 180 kg Stickstoff, 100 kg Phosphat, 200 kg Kali und 55 kg Schwefel. Vor allem eine ausreichende Kaliversorgung bringt eine gute Winterhärte. Schwefel ist besonders leicht verlagerbar, weshalb die Hauptmenge an Schwefel bei der ersten Frühjahrsgabe verabreicht werden soll. Die zu düngenden Gesamtschwefelmenge beträgt etwa 10 kg S/ha pro Tonne Ertrag.
Der Kalkentzug der Rapspflanzen entspricht einem Vielfachen dessen von Getreide. Daher bietet sich an, eine Schaukeldüngegabe vor dem Raps zu geben. Diese kann im Zuge der Bodenbearbeitung erfolgen.
Wichtig!
Ähnlich wie bei Hackfrüchten, ist beim Winterraps eine deutlich höhere Kali- und Phosphorversorgung notwendig. Dabei ist zu beachten, dass das abgeführte Korn nur einen Bruchteil der Düngemengen enthält. Dieser Fakt führt gemeinsam mit der hinterlassenen Bodengare zu einer besonders guten Vorfruchtwirkung.
Stickstoff
Die Stickstoffaufnahme im Herbst liegt bei ungefähr 60 – 90 kg/ha (teilweise noch höher). Da der Raps die Rückstände der Vorfrüchte gut aufnehmen kann, ist eine Düngegabe von 40 – 60 kg N/ha ausreichend, sollte aber an den Standort und an die Vorfrucht angepasst werden. Dadurch kann eine Vorwinterentwicklung passieren, die an der Blattanzahl (8 – 10 Blätter) und an der Pfahlwurzel (10 mm Durchmesser) kontrolliert werden kann. Wichtig ist auch, dass der Raps nicht überversorgt wird, in diesem Fall käme es zum Aufstängeln, was zum Abfrieren im Winter führt. Sollten trotzdem einige Pflanzen zu weit entwickelt sein, kann man ein Schossen beispielsweise mit einem Azol – Fungizid verhindern.
Fazit
Die Rapspflanze legt das mögliche Ertragspotential durch die Bildung von Knospen schon im Herbst fest. Somit ist klar, dass eine gute Vorwinterentwicklung mittels richtiger Versorgung an Stickstoff, Phosphor, aber auch an Mengenelementen wie etwa Kali und Schwefel gefördert werden sollte, um gute Erträge erzielen zu können. Dabei sollte man bedenken, dass Winterraps einen großen Teil der Düngemengen als Vorfruchtwirkung für die folgenden Kulturen hinterlässt.